Städtebauliche
Referenzen: |
Die
vorgestellten Projekte sind chronologisch , d.h. das aktuellste
Projekt zuerst, geordnet. Es handelt sich um folgende
Projekte: |
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1.
Landschaftssiedlung Birkenäcker im Landkreis Kronach
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Bestandsaufnahme, Entwurf und Bebauungsplanung für Landschaftssiedlung Birkenäcker, Gemeinde Weißenbrunn, Oberfranken, im Auftrag der Firma Raab/Ebensfeld. Vorplanung Landschaftsarchitekt Dipl.Ing Robl/Furth im Wald Die Bezeichnung Landschaftssiedlung wurde für diese ökologische Siedlung gewählt, weil es zum einen darum ging, ein Konzept zu entwickeln, das sich in die vorhandene Landschaft besonders gut integriert, und auch, weil der Begriff möglicherweise eher auf Akzeptanz stößt, als der Begriff Ökologische Siedlung. Eine Besonderheit des Konzeptes ist, daß im 1. Bauabschnitt mehr als 1/3 der Flächen als Mischgebiete ausgewiesen sind. Die Verbindung von Wohnen und Arbeiten soll ermöglicht werden. Ca 90 Einfamilienhäuser und eine Gemeinschaftszentrum, ein Telematikzentrum und ein Baubiologisches Beratungszentrum wurden geplant. |
Weitere Besonderheiten: Als sanft geneigter Südhang
ist das Grundstück für Sonnenenergienutzung
prädestiniert. Im Norden und Westen des Grundstücks
befindet sich ein Schutzwald auf einem zum Fluß Rodach
abfallenden Hang. (Es ist die ideale Feng-Shui-
Lage) |
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Der
Bebauungsplan sieht eine Biotopvernetzung innerhalb
der Siedlung in der Form vor, das im hinteren Bereich aller
Gärten eine extensiv gepflegte Zone vorgesehen ist, in der
(Obst)-Bäume und heimische Hecken gepflanzt werden sollen..
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2.
Konzept für eine nachhaltige Dorfentwicklung am Beispiel des
Dorfes Rittern in Mittelfranken: |
Die Krise in der Landwirtschaft, die Vernetzung durch Computer, die Verteuerung von fossilen Energien bieten die Chance für eine Revitalisierung von dörflichen Lebensräumen, die häufig über Strukturen verfügen, die eine ganzheitliche, nachhaltige Entwicklung erleichtern: 1. Dörfer sind planungsrechtlich Mischgebiete. Die Ansiedlung von nicht störendem Gewerbe ist jederzeit möglich im Gegensatz zu einem Allgemeinen Wohngebiet. 2.Die als Wirtschaftsgebäude konzipierten Scheuen und Ställe eigenen sich dazu, umgenutzt zu werden: Für Handwerksbetriebe, Transportunternehmen, Tagungshäuser usw. Wohnen und Arbeiten kann auf angenehmere Weise verbunden werden als in einem Gewerbegebiet. 3.Durch die digitale Vernetzung gibt es weniger echte Standortnachteile. Online lassen sich weltweite Kontakte knüpfen, egal wo sich ein Betrieb befindet. Arbeit kann im Informationszeitalter wieder zu den Menschen kommen. 4. Die weitgehend noch vorhandenen vernetzten nachbarschaftlichen Beziehungsstrukturen, das Potential der Nachbarschaftshilfe, ist eine weitere große Chance für Dörfer. 5. Das Potential an Maschinen, Werkzeug, Platz und Know How der Landbevölkerung ist enorm und damit auch das Selbsthilfepotential. 6.Die Krise in der Landwirtschaft wird zu einer höheren Qualität der Lebensmittel bei höheren Preisen führen. Ökologischer Landbau bedeutet mehr Arbeitsplätze und damit auch die Stärkung des ländlichen Raumes. In der Region Mittelfranken ist es weiterhin sinnvoll, Direktvermarktung und ökologischen Landbau, regionale Produkte mit Fremdenverkehr zu verbinden. |
Rittern
in fünf Bildern 1905, 1965, 1995 mit zwei unterschiedlichen Entwicklungen für 2025. Analyse des Zusammenhangs von Wirtschaftsweise, Siedlungsform, Stoffkreisläufen. Konzept für eine ganzheitliche zukunftsweisende Entwicklung mit regenerativen Energien. Die Arbeit beschäftigt sich auch mit der Leerstandsproblematik, die durch das Aufgeben der Landwirtschaft verursacht wird. |
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Rittern 1995: Die ehemals als Weiden und Obstgärten genutzten Flächen rund um die Höfe sind verschwunden, zugunsten von ökologisch verarmten Rasenflächen. die Höfe sind versiegelt. Regenwasser wird nicht genutzt, sondern abgeführt. Der Heizenergiebedarf wird zur Hälfte mit Erdöl gedeckt. Es gibt nur noch zwei Vollerwerbslandwirte im Dorf. Die Scheuen und Ställe sind zu einem großen Teil leer oder gering genutzt. Es gibt noch vier Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, einen im Gastgewerbe, einen Büroarbeitsplatz. |
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Es wird von insgesamt vier
Vollerwerbslandwirten ökologischer Landbau betrieben. In der
Gastwirtschaft ist u.a. ein Selbstvermarktungsladen entstanden.
Die Scheunen wurden zu Wohnzwecken oder auch für gewerbliche
Zwecke ausgebaut. Die Arbeitsplätze sind wieder im Dorf-
acht in der Landwirtschaft, drei im Gast- und
Fremdenverkehrsgewerbe, ein Hufschmied, vier Büroarbeitsplätze,
drei im Arbeitsplätze im Transportgewerbe. Die Zahl der
Bewohner ist von 80 auf 120 gestiegen, ohne das neue Flächen
in Anspruch genommen wurden, |
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3. Interdisziplinäres Forschungsprojekt des BM Bau: Ökologische Sanierung Vichtbachtal Stolberg. Institut für Städtebau und Landesplanung RWTH Aachen1990-1991 |
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Ein interessantes Ergebnis
eines Vergleichs verschiedener Stadtstrukturen (Altstadt,
Erweiterung aus den 20-er Jahren, Erweiterung der 50 -er Jahre,
und neue Einfamilienhausgebiete) unter städtebaulichen,
ökologischen, klimatologischen, biologischen, und
infrastrukturellen Aspekten ergab, daß die Altstadt, die in
unserem Fall von einem breiten Grüngürtel umgeben ist,
in nahezu allen Aspekten die besten Ergebnisse erzielte.
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4.
Konzepte für Dorferweiterungen und Entwurf von
Bebauungsplänen für die Gemeinden Roetgen/Eifel und
Eynatten/Ostbelgien unter dem Aspekt der
landschaftsgerechten Siedlungsentwicklung 1987-1989 |
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Wesentliche Fragen waren Wo macht eine neue Siedlung Sinn (z.B. nicht an Nordhängen, Kaltluftschneisen, in Kaltluftseen, in Feuchtgebieten.. etc.) Wie ist die Straßenführung, die Straßenbreite, die Grundstückszuschnitte und Gebäudestellungen. Z.B. ist eine Straße, die mit dem Hang sanft geschwungen verläuft, besser zu bauen, und wirkt harmonischer. |
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Das empfohlene landschaftsgerechte Siedlungskonzept sieht für das Dorf Eynatten dörflich dichte Hofstrukturen vor. Dazwischenliegende große Grünflächen verbinden Dorf und Landschaft in Form von grünen Fingern Sie können als Gärten, Pferdeweide, Obstwiesen genutzt werden. Die öffentliche Erschließung ist sparsam. Erfolgreich können solche Bebaungskonzepte erst dann sein, wenn zwischen Ökologie und Ökonomie ein gesundes Gleichgewicht herrscht. Landschaftsgerechte Konzepte sind nicht austauschbar, sondern orientierten sich an vorhandenen Landschafts- und Dorfstrukturen. |
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5. Bauen im Grenzland: Wegweiser für landschaftsschonende und charakteristische Siedlungs- und Hausformen im deutsch-belgischen Grenzraum um Aachen. Hg. Prof. Gerhard Curdes, Institut für Städtebau und Landesplanung, RWTH Aachen.-1989 |
Die Grafik zeigt die Struktur der fünf untersuchten Dörfer. Es ist selbst in der starken Verkleinerung noch zu sehen, wie vielfältig die räumliche Struktur ist, im Gegensatz zu der neuen Kettensiedlung im Feld unten rechts. Zu sehen ist auch, wie groß die dörflichen Baukörper sind. |
r Vorschlag für landschaftsgerechte Weiterentwicklung des Dorfes Raeren/Ostbelgien |
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© copyright by Architektur CON TERRA, Sabine Rothfuß, Architektin Zuletzt geändert: 20.4. 2001